Was ist Weihnachten? Das Herausragende an dem Fest beschreibt das wunderbare Sonett von Andreas Gryphius, welches für unseren Konzerttitel ein stückweit inspirierend war:
Nacht mehr denn lichte Nacht! Nacht lichter als der Tag,
Nacht heller als die Sonn! in der das Licht geboren,
Das Gott, der Licht, in Licht wohnhaftig, ihm erkoren:
O Nacht, die alle Nächt’ und Tage trotzen mag.
O freudenreiche Nacht, in welcher Ach und Klag,
Und Finsternis und was sich auf die Welt verschworen
Und Furcht und Höllen Angst und Schrecken ward verloren!
Der Himmel bricht; doch fällt nun mehr kein Donnerschlag.
Der Zeit und Nächte schuf ist diese Nacht ankommen
Und hat das Recht der Zeit, und Fleisch an sich genommen
Und unser Fleisch und Zeit der Ewigkeit vermacht.
Der Jammer trübe Nacht die schwarze Nacht der Sünden
Des Grabes Dunkelheit, muß durch die Nacht verschwinden.
Nacht, lichter als der Tag! Nacht, mehr denn lichte Nacht!
Über die Geburt Jesu, Andreas Gryphius (nach 1635)
Das entscheidende ist, dass durch Weihnachten Klage, Furcht und Finsternis, die größtdenkbare Angst ihren Schrecken verliert, weil der Schöpfer Geschöpf geworden ist. Weil der, der außer Raum und Zeit existiert, sich in die Zeit hineingeboren hat und damit das geschöpfliche in ewigen Kontext gestellt hat. So macht es Gott hell, licht! Seine Nacht ist lichter als unserer Tag. Wir dürfen teilhaben daran, dass er Welt und Zeit in einen neuen Zusammenhang bringt und unserem Leben eine ewige Perspektive gibt.
Davon werden wir singen! Wir sind schon voller Vorfreude darauf!
Vorfreude herrscht unter uns auch über eine kleine Überraschung innerhalb unserer Konzerte, die wir derzeit vorbereiten. Es hat etwas mit Instrumenten zu tun…
ac (12/2025)
