Mit dem letzten „Solo“-Interview und einigen Fragen an Tommy schließen wir das kleine Format ab.
Lieber Tommy, die Programme im Ensemble Felix speisen sich ja vorrangig aus zwei großen Quellen: Der klassischen Männerchorliteratur einerseits und der geistlichen Chormusik auf der anderen Seite und das ganze wiederum in vielen verschiedenen SIlen. Kannst du uns sagen, wofür dein Herz besonders schlägt?
Hm… diese Frage ist gar nicht so leicht zu beantworten. Wenn wir mal nur die Besetzung betrachten, dann schlägt mein Herz eindeutig für die geistliche Chormusik. Ich bin kein ausgesprochener Männerchor–Fan, sondern mag eher gemischte Kammerchöre und kleinere Ensembles wie z.B. amarcord & Co. Dann finde ich die klassische Männerchorliteratur auch sehr schön. Ich denke, für mich hängt es vor allem an der Qualität des Ensembles. Genre oder Epoche sind dann eher zweitrangig. Da bin ich eigentlich für fast alles zu haben.
Welche Musik spricht dich über Ensemble Felix hinaus an?
Neben der Vokalmusik bin ich als Posaunist natürlich großer Fan von Blechbläsermusik. Das reicht dann von Posaunenchor über namenhafte Ensembles wie German Brass sogar bis zur guten böhmischen Blasmusik. Durch meinen Vater bin ich aber auch im Bereich Jazz/Rock/Pop zeitig an gute Musik herangeführt wurden und konnte schon unglaublich viele Livekonzerte erleben. Hier vielleicht noch ein paar bekannte Namen: Bruce Springsteen, Eric Clapton, Sting, BAP, Chicago, CSN&Y, Eagles, Fleetwood Mac, Jackson Browne, James Taylor, Herberg Grönemeyer, Udo Lindenberg, Mezzoforte, Peter Frampton, Peter Gabriel, Toto…
Wie jedes EF–Mitglied warst du auch Teil der Jugendkantorei des Wurzener Domes. Gibt es etwas, was du von dort spürbar mitgenommen hast und was dich geprägt hat?
Eine wirklich schöne Frage, über die man wahrscheinlich länger nachdenken kann… Also einerseits gewinnt man in der „JK“ natürlich viele neue Freunde, manche wahrscheinlich fürs Leben (wie hoffentlich in unserem Ensemble). Das und die tolle
Gemeinschaft würden sicherlich nahezu alle Ehemaligen der Jugendkantorei angeben. Für mich persönlich gibt es aber auch noch eine andere Seite: Durch die JK habe ich das erste Mal gute Kirchenmusik und das dazugehörige Berufsfeld entdeckt. Das hat mich total begeistert. Die Jugendkantorei, KMD Dickert und nicht zuletzt Andreas sind maßgeblich dafür verantwortlich, dass ich Kirchenmusiker werden wollte und das dann auch so intensiv verfolgt habe, obwohl ich gerade mit meinem ersten Studium begonnen habe.
Nach langer Vorbereitungszeit hat es dann tatsächlich geklappt und zumindest für den C– Abschluss gereicht. Heute bin ich Landesposaunenwart und profitiere in vielen Situationen von meiner JK–Zeit: Organisation und Arbeitsweise eines Ensembles, Konzertplanung, Programmgestaltung, Probenarbeit, Konzertreisen und und und… Übrigens: Auch das „Biertrinken“ habe ich spürbar von dort mitgenommen ;–)
Gemeinschaft würden sicherlich nahezu alle Ehemaligen der Jugendkantorei angeben. Für mich persönlich gibt es aber auch noch eine andere Seite: Durch die JK habe ich das erste Mal gute Kirchenmusik und das dazugehörige Berufsfeld entdeckt. Das hat mich total begeistert. Die Jugendkantorei, KMD Dickert und nicht zuletzt Andreas sind maßgeblich dafür verantwortlich, dass ich Kirchenmusiker werden wollte und das dann auch so intensiv verfolgt habe, obwohl ich gerade mit meinem ersten Studium begonnen habe.
Nach langer Vorbereitungszeit hat es dann tatsächlich geklappt und zumindest für den C– Abschluss gereicht. Heute bin ich Landesposaunenwart und profitiere in vielen Situationen von meiner JK–Zeit: Organisation und Arbeitsweise eines Ensembles, Konzertplanung, Programmgestaltung, Probenarbeit, Konzertreisen und und und… Übrigens: Auch das „Biertrinken“ habe ich spürbar von dort mitgenommen ;–)
Was ist dir am Ensemble Felix besonders wichig oder wertvoll?
Als Andreas und ich 2014 die Idee hatten, Konzerte als Männerquartett für die Finanzierung seines Abschlusskonzertes zu geben, ging für mich ein Traum in Erfüllung: Singen in einem solistischen Männerensemble. Zunächst für ein erstes Projekt mit vier Konzerten war Ensemble Felix geboren. Wir alle haben schnell gemerkt, dass uns das liegt und große Freude macht und so wurde aus dem Projektensemble eine fest installierte Sache, die uns nun schon fast 10 Jahre begleitet.
Wichtig ist mir aus musikalischer Sicht vor allem das Ensemble–Singen! Ich mag diese schlanke solistische Besetzung sehr und liebe das Risiko, allein für meine Stimme verantwortlich zu sein. Wenn in meiner „Stimmgruppe“ was schiefgeht, dann bin ganz klar ich es gewesen. Das ermöglicht natürlich auch ein relativ schnelles Arbeitstempo in den Proben.
Wertvoll empfinde ich unsere Gemeinschaft und den freundschaftlichen Zusammenhalt, den wir momentan genießen. Das werden meine Kollegen sicher bestätigen, denn das ist und war nicht immer selbstverständlich. Wir können viel Spaß miteinander haben, vor allem auf Konzeroahrten und bei gemeinsamer freier Zeit außerhalb der Probenarbeit.
Wichtig ist mir aus musikalischer Sicht vor allem das Ensemble–Singen! Ich mag diese schlanke solistische Besetzung sehr und liebe das Risiko, allein für meine Stimme verantwortlich zu sein. Wenn in meiner „Stimmgruppe“ was schiefgeht, dann bin ganz klar ich es gewesen. Das ermöglicht natürlich auch ein relativ schnelles Arbeitstempo in den Proben.
Wertvoll empfinde ich unsere Gemeinschaft und den freundschaftlichen Zusammenhalt, den wir momentan genießen. Das werden meine Kollegen sicher bestätigen, denn das ist und war nicht immer selbstverständlich. Wir können viel Spaß miteinander haben, vor allem auf Konzeroahrten und bei gemeinsamer freier Zeit außerhalb der Probenarbeit.
Wo siehst du dich und das Ensemble in fünf Jahren?
Das sehe ich eigentlich ziemlich realistisch, denke ich. Am Anfang hätte ich mir durchaus gewünscht, mit so einem Ensemble meinen Lebensunterhalt zu verdienen. Nun sind wir etwas älter geworden, haben Familien und sind sicher alle in unseren Berufen glücklich. Mittlerweile weiß man auch spätestens seit Corona, wie riskant dieser Job des quasi freischaffenden Musikers z.B. in so einem Ensemble sein kann, wenn man davon wirklich abhängig ist. Nicht selten leiden durch die Abhängigkeit mit der Zeit auch die Freude an der Musik, die Freundschaft untereinander und nicht zuletzt die Familien.
Es ist gut, dass wir uns diesem Druck nicht aussetzen müssen. Ich denke, wir sind auf einem guten Weg, den wir kontinuierlich weitergehen und wir wissen, wie groß die Fußstapfen der Profi–Ensembles sind, in die wir versuchen zu treten. Die Aufgaben und Rollen im Ensemble sind gut verteilt und so werden wir (wenn vielleicht auch langsam) immer besser und sicherer werden. Auch wenn wir natürlich weiterhin nach Perfekton streben, wird für uns auch in den nächsten fünf Jahren (passend zu unserem Namen) das „Glücklich sein“ durch unser gemeinsames Singen im Mittelpunkt stehen.
Trotzdem würde ich gern mal an einem Ensemble–Wettbewerb teilnehmen, wovon ich aber meine Kollegen noch überzeugen muss. ;–)
Nun ganz kurz: Rotwein oder Weißwein?
Wenn Wein, dann Weißwein. Ansonsten trinke ich gern auch Bier, was ich irgendwann
auch mal selbst brauen will.
Elektro– oder Dieselantrieb?
Für mich als Vielfahrer gibt es leider zum Diesel noch keine echte Alternative. Sonst würde ich natürlich auf Elektro umsteigen
Kino oder Sofa?
Sofa.
Das Fahrrad oder die Wanderschuhe?
Bis vor kurzem hätte ich geantwortet: Auf jeden Fall die Wanderschuhe! Das muss ich aber etwas relativieren, denn ich habe mir vorgenommen, mich ab diesem Jahr mal auf dem Rennrad zu probieren. Vielleicht auch zusammen mit Jakob und Martin?
Letzte Frage: Die Berge oder das Meer?
Berge!
Vielen Dank für die interessanten Einblicke!
ac (04/2023)