Der Februar ist in diesem Jahr zumindest für uns Felix-frei, das gibt uns aber die Gelegenheit, unser Vorstellungs-Format fortzusetzen und selbiges mit dem vorletzten Ensemble-Mitglied auch so langsam in Richtung Abschluss zu bringen.
Lieber Andreas, die Programme im Ensemble Felix speisen sich ja vorrangig aus zwei großen Quellen: Der klassischen Männerchorliteratur einerseits und der geistlichen Chormusik auf der anderen Seite und das ganze wiederum in vielen verschiedenen Stilen. Kannst du uns sagen, wofür dein Herz besonders schlägt?
Nein, denn diese Ausrichtung kommt ja nicht von ungefähr. Es sind eben unsere beiden Wurzeln, die uns (beide) besonders viel Freude machen, uns besonders vertraut sind und wir das Gefühl haben darin auch ganz gut zu sein.
Welche Musik spricht dich über Ensemble Felix hinaus an?
In meiner Arbeit als Kirchenmusiker habe ich im Prinzip den ganzen Tag mal sehr direkt, mal eher entfernt mit Musik zu tun und ich bin dankbar dafür, dass ich zu einem Großteil die Musik machen kann, die mich auch selbst anspricht: Also Chormusik fast aller Zeiten und Stile, Klavier- und Orgelmusik, Musik für Orchester und Band, das breite Spektrum, welches Posaunenchöre heutzutage musizieren und natürlich ein breites Liedgut, mit welchem ich versuche, die Gottesdienstgemeinde zum Singen zu bringen. Etwas erschrocken hat mich mal, was der ehemalige Kreuzkantor Roderich Kreile in einem Interview sagte; nämlich, dass er außerhalb seiner Arbeit keine Musik hören würde. Ganz so ist es bei mir nicht, zum Autofahren, zur Hausarbeit oder beim Basteln in der Werkstatt läuft neben klassischer Musik auch gern das Radio oder die Wiseguys oder ABBA…
Wie jedes EF-Mitglied warst du auch Teil der Jugendkantorei des Wurzener Domes. Gibt es etwas, was du von dort spürbar mitgenommen hat und was dich geprägt hat?
Fasziniernd fand ich beim Kennenlernen des Chores, dass es so etwas überhaupt gibt, dass es so viele junge Leute gibt, die etwas mit geistlicher Chormusik anzufangen wissen oder sich damit idendifizieren können. Das fand ich zu dem Zeitpunkt sehr ermutigend. Im Laufe der Zeit war es natürlich das Gemeinschaftsgefühl bei Musizieren wie auch im Chorleben. Wir hatten in der Jugendkantorei ein Mal den Fall, dass unser damaliger Chorleiter Johannes Dickert ein Probenwochenende wegen Krankheit nicht halten konnte. Das war aber fast kein Problem. Es musste im Prinzip nur die wirkliche Chorleitung organisiert werden, alles andere regelte sich im Prinzip fast von selbst. So funktioniert(e) eben unser Chor damals. Fast jeder hatte irgendeine Aufgabe. Und ganz vieles wurde eben durch die Chormitglieder selbstverständlich verantwortet.
Was ist dir am Ensemble Felix besonders wichtig oder wertvoll?
Für uns als Gruppe ist ist zunächst mal genau das wichtig: Jeder bringt sich mit irgendeiner Sache ein. Keiner singt einfach nur mit. Dass dies momentan bei uns ganz selbstverständlich ist, halte ich für einen sehr großen Wert. Zweitens ist es unser Zusammenhalt. Es ist ein bisschen wie von Sepp Herberger beschworen: Fünf Freunde müsst ihr sein. Das hatten wir wohl noch nie so, wie momentan – das ist ebenfalls sehr wertvoll und tut uns (auch musikalisch) sehr gut.
Wo siehst du dich und das Ensemble in fünf Jahren?
Immer noch bei dem was wir gern tun und gut können. Dazu: Wir entwickeln uns jeder persönlich und auch als Gruppe weiter.
Nun ganz kurz: Rotwein oder Weißwein?
Je nach Jahreszeit: Im Winter darf es gern ein satter Roter und in der wärmeren Jahreszeit erfrischender Weißer sein.
Elektro- oder Dieselantrieb?
Diesel!
Kino oder Sofa?
Sofa…
Das Fahrrad oder die Wanderschuhe?
Das Fahrrad siegt ob der doch etwas vorteilhafteren Reisegeschwindigkeit.
Letzte Frage: Die Berge oder das Meer?
Auch hier: Je nach Jahreszeit – beides ist schön!
Vielen Dank für die interessanten Einblicke!
ac (02/23)